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Wandergruppe Kieler Wanderatlas

Tipps zum Wandern


Welchen Rucksack soll ich nehmen?

Für die Tagestouren tut es ein einfacher Tagesrucksack. Achte immer auf einen Hüftgurt!
Eine Regenhülle sollte auch dabei sein und ein Fach, aus dem du leicht deine Trinkflasche rausziehen kannst.
Es gibt immer wieder sehr billige Rucksäcke beim Discounter. Das geht meistens auch. Zumindest für den Anfang. Machmal werden auch hochwertige Teile verschenkt oder gebraucht verkauft.

Welche Schuhe soll ich nehmen?

Du kannst dir hochwertige Wanderschuhe zulegen. Es gehen aber auch die billigen aus der China-Schrott-Raufe beim Discounter.
Letztere passen sich gar nicht an deinen Fuß an, sondern nur umgekehrt. Wenn sie gut sitzen schaffst du damit wahrscheinlich 10-20 km.
Du schwitzt darin stärker und nach einer Weile stinken sie bestialisch (siehe Tipp weiter unten). Auch die Billigschuhe halten lange - oft länger als die teuren Schuhe, Sie kosten nur 1/10 und halten trotzdem.
Bei teuren Schuhen werden überwiegend GoreTex-Schuhe angeboten. Doch hier wird (wie bei allen derartigen Materialien) das Versprechen nicht eingehalten, dass du trocken bleibst. Die Füße schwitzen und werden feucht. Besser: Reine Lederschuhe.
Bei teuren Schuhen frag nach, ob die Sohle gewechselt werden kann. Dazu kann man die Schuhe an den Hersteller einschicken. Billiger macht es wahrscheinlichder Schuster vor Ort.
Discounter-Schuhe kannst du wegwerfen, wenn die Sohle runtergelaufen ist. Gute Schuhe kannst du mit Glück und guter Pflege mehrmals neu besohlen lassen.
Kauf für das Flachland keine (knöchelhohen) Wanderstiefel. Du riskierst, dass die Schuhe am Knöchel drücken. Das ist äußerst schmerzhaft.

Du kannst auch Sneakers, Wandersandalen und andere Schuhe nehmen, die dir gut passen. Sie sollten unbedingt Profil haben, da du sonst im Gelände Probleme bekommst. Je älter oder unsicherer auf den Beinen du bist, umso wichtiger ist das!
Schule in denen du den ganzen Tag unterwegs bist, sollten morgens deinen Zehenspitzen mindestens einen bis zwei Zentimeter Spiel lassen. Zum Abend hast du größere Füße.
Kaufe Schuhe am Abend!

Schuhe, die du mehrere Jahre nicht benutzt hast, kannst du direkt wegwerfen, da sich der Kleber löst und die Sohle abfällt.

Meine Schuhe stinken fürchterlich. Was kann ich machen?

Besonders bei Billigschuhen von ALDI oder LIDL wirst du bald von fiesem Mief überwältigt.
Aber es gibt eine Lösung: Fülle zwei Kaffeefiltertüten mit frisch gemahlenem Kaffepulver. Verschließe sie und lasse sie 48 Stunden lang in den Schuhen wirken.
Schon riechen die Schuhe nach leckerem Kaffee statt nach Fußschweiß. Der Erfolg hält viele Wochen vor. Das Kaffeepulver kann für mehrere Schuhpaare nacheinander verwendet werden.
Ich persönlich würde daraus anschließend kein Heißgetränk mehr brühen.

Meine Schuhe drücken am Schaft. Was kann ich machen?

Dieser Tipp funktioniert nicht mit China-Schuhen.
Fette die Schuhe gut ein. Stelle in den betreffenden Schuh eine Glasflasche. An der Stelle, wo es drückt, lege einen passenden Stein und schnüre den Schuh fest zu, so dass der Stein eine Beule erzeugt. Nach ein paar Tagen hat sich der Schuh angepasst. Wenns nicht ausreicht, schnüre den Schuh beim Laufen nicht ganz bis oben zu.

Ich brauche bei Pausen mehr Sitzkomfort

Besorge dir einen faltbaren Dreibeinhocker, den du immer dabei hast. Kostenpunkt 10-20 EURO, auch manchmal beim Discounter.

Wie mache ich das mit dem Trinken?

Benutze Gefäße, die du leicht reinigen kannst. Systeme mit Trinkschlauch neigen zur inneren Verkeimung. Dem kannst du nur mit großer Disziplin entgegenwirken. Metallflaschen sind tendenziell am hygienischsten. Du hast beim Wandern die Zeit, kurz stehen zu bleiben, um deine Flasche rauszuholen. Wenn nicht, überdenke deine grundsätzliche Einstellung zum Wandern.
Vergiss nie, dass du im Sommer viel Flüssigkeit brauchst. Zwei Liter können bei langen Touren knapp werden.

Wie schütze ich mich vor Ungeziefer und gefährlichen Tieren?

Die größte Gefahr droht durch Zecken, die leider überall in höheren Gräsern lauern können - und zwar das ganze Jahr über. Besonders aktiv sind die im Sommer. Lange Hosen helfen. Hosenbeine in die Socken stecken, hilft noch mehr. Aber du musst trotzdem am ganzen Körper mit Zecken rechnen. Suche jedesmal deinen ganzen Körper akribisch ab.

Kurz nach der Wanderung haben sie sich oft noch nicht festgebissen. Wenn doch, entferne sie vorsichtig und nur mit "Spezialwerkzeug": Zeckenkarte, Mini-Kuhfuß, Zeckenpinzette. Mit anderen Pinzetten kannst du u.U. die Zecke so quetschen, dass sie ihre Borreliose-Keime ungewollt sofort in deinen Blutkreislauf entlässt.

Mücken lassen sich ganz gut mit allen möglichen Einreibemitteln auf Abstand halten.

Ansonsten kann die ungewollte Begegnung mit einer Kreuzotter schmerzhaft enden. Selbst wenn du sie nicht siehst, sie bemerkt dich ganz sicher. Wenn du ihr aus Versehen zu nah kommst und sie nicht flüchten kann, wird sie dir einen kleinen Gift-Cocktail verabreichen. Das meiste Gift hebt sie sich für den zweiten Biss auf. Dazu solltest du es nicht kommen lassen.
Auch der "Probebiss" schmerzt bereits wie ein schwerer Wespenstich an. Nach 1-2 Stunden hast du es überstanden. Kreuzotterbisse erkennt man an 2 Einstichen.

Wilden Tieren nähert man sich grundsätzlich nicht. Einige sind überaus wehrhaft und unberechenbar oder übertragen gefährliche Krankheiten. Das gilt z.B. für Wildschweine, Hirsche, Elche, Wölfe, Füchse, Robben, Fledermäuse, Marder.